Der Verein

Der Begriff "Vernetzung" wird heute mittlerweile häufig als etwas abgenutztes Schlagwort empfunden. Dennoch ist es nach wie vor so, dass der Start ins Berufsleben und das berufliche Weiterkommen eben diese Vernetzung braucht. Nachweislich genügt zur Überwindung geschlechtsspezifischer Barrieren beim beruflichen Ein- und Aufstieg selbst hohe Fachkompetenz alleine nicht. Vielen Frauen fehlt das Wissen um die informellen Strukturen, die in ebenso hohem Ausmaß über den beruflichen Werdegang entscheiden. Diese Erfahrung war 1994 ein Hauptgrund für die Gründung des Vereins der Tiroler Juristinnen.

Neben der Vernetzung und Unterstützung von Juristinnen in beruflicher und persönlicher Hinsicht war es Vereinsziel, Öffentlichkeitsarbeit zu juristischen und frauenpolitischen Themen zu leisten und rechtsfortbildend zu wirken.

In seiner langjährigen Tätigkeit hat der Verein schon zahlreiche Aktivitäten gesetzt: so haben die Tiroler Juristinnen mehrere - teils öffentliche - Tagungen veranstaltet, in denen unter anderem über Themen wie die Auswirkungen der Pensionsreform auf Frauen, Ecksteine beruflicher Gleichstellungspolitik, Antidiskriminierung im amerikanischen Arbeitsrecht, Gender Mainstreaming oder die rechtliche Situation von Hausfrauen informiert und diskutiert wurde.

In der internen Veranstaltungsreihe "Frauen in Institutionen" informierten Kolleginnen aus den unterschiedlichsten juristischen Berufen junge Juristinnen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Anforderungsprofilen der jeweiligen Berufe. Weiters wurden Strategien besprochen, mit Problemen beim Start ins Berufsleben in der täglichen Arbeit umzugehen. Auch Fragen nach der Identifikation mit dem Beruf, nach der persönlichen Zufriedenheit mit der eigenen Lebens- und Arbeitssituation und vieles mehr wurden thematisiert.

Daneben hat der VTJ verschiedentlich öffentlich zu frauenpolitischen Themen Stellung bezogen und sich rechtspolitisch zum Beispiel durch die Abgabe von Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen engagiert.

Derzeit hat der VTJ ca. 90 Mitglieder. Ihm gehören Juristinnen in verschiedensten Berufen und mit unterschiedlichen politischen Anschauungen, zum Teil parteifrei, zum Teil mit verschiedener Parteizugehörigkeit an.